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Sabine Volkerts Non-Profit-Tipp

Unter Türchen Nr. 19. verbirgt sich Sabine Volkert. Sie übernahm vor über acht Jahren ihre erste Fundraisingaufgabe in einer überregional aktiven Aidshilfe. In der Folge unterstützte sie  den Aufbau eines Kinderhospizes und zeichnete sich für die Öffentlichkeitsarbeit in einem Wohlfahrtsverband verantwortlich. Sie liebt den Zauber des Anfangs und berät Non-Profit-Organisationen, die in den Startlöchern stehen. Begeistern kann sie sich für Shareconomy, unaufgeregte Menschen und Nettigkeitstage.

 

Sabine, welche gemeinnützige Organisation, die vermutlich nur wenige kennen, liegt Dir sehr am Herzen? Der Elternkreis Frühgeborene und kranke Neugeborene Mannheim e.V. Warum? Es ist ein sehr kleiner, ehrenamtlich geführter Verein mit gerade mal 60 Mitgliedern. Kein Büro, keine Mitarbeiter. Aber sie verfügen über die entscheidenden Erfolgsfaktoren: Eine Mission, Biss und einen langen Atem. Und was berührt Dich ganz besonders an dieser Organisation? Die starke Mission. Die Initiatoren sind selbst betroffene Eltern und wissen ganz genau, was Eltern, deren Babys auf der Frühchenstation liegen, wirklich benötigen. Sie haben verschiedene niederschwellige Hilfsangebote entwickelt, sind für die Eltern standby da und haben eine absolute Neuheit durchgesetzt: die Känguruhcam. Dies ist eine Kamera, die es den Eltern ermöglicht per Smartphone, TV oder PC dem Baby nahe zu sein, auch wenn sie gerade nicht in der Klinik sind. Anders als bei Kleinkindern, dürfen die Eltern von Frühchen nicht in der Klinik übernachten. Die räumliche Trennung vom Kind, die immer mit Angst verbunden ist, wird durch die Känguruhcam ein ganz klein wenig abgemildert. Großeltern, die weit weg wohnen, oder Geschwisterkinder können so den Kleinen nahe sein. Ich selbst habe das Pilotbaby sehen dürfen und mir wurde dadurch bewusst, wie wichtig diese Känguruhcam für die ganze Familie ist. Das Kamera-Projekt wäre fast an bürokratischen Strukturen gescheitert. Unzählige Rückschläge mussten überwunden werden. Doch die Initiatoren haben gekämpft und gewonnen. Mit Überzeugungskraft, unermüdlichem Einsatz und einer starken Motivation. Mit ihrem Tatendrang und ihrem mitreißenden Auftreten haben sie in den vergangenen Monaten viele Freunde gewonnen, die sich allesamt als perfekte Türöffner und Vermittler für das Projekt erwiesen. Und das alles mit einer selbstgebastelten Webpräsenz, ohne Masterplan, ohne PR-Kampagne, ohne Corporate Identity. Und sie haben Zukunftspläne: In allen deutschen Kinderkliniken sollen die Kanguruhcams installiert werden. Ich bin mir sicher – die schaffen das.

 

Vielen Dank für Deinen Herzenstipp, Sabine!

Quelle: www.sozialmarketing.de