Bitte kritisieren Sie uns!

Fundraising für Vereine

Nichts trifft härter als eine harsche Kritik oder die negative Beurteilung an einem Projekt, welches man selbst mit aufgebaut hat und in das man Blut, Schweiß und Tränen gesteckt hat. Das geht tief und die professionelle Haltung geht einem gerne mal für ein paar Sekunden flöten. „Wie kann ein Außenstehender das überhaupt beurteilen, wie kommt der dazu?", empört man sich. Das ist zutiefst menschlich. Wir hängen an den Dingen, die wir entwickeln und sind immer mit ganzem Herzen dabei. Dabei sollten wir gerade jetzt hellhörig werden, denn es gibt kein besseres Regulativ als die Beanstandung eines Außenstehenden. Menschen, die nicht in den Entwicklungsprozess eingebunden sind, haben genau den neutralen Blick, der einem selbst allzu oft verlustig geht. Sie stellen unumwunden ihre Fragen und diese folgen fast immer einer allgemeingültigen Logik. Man sollte diesen „Kritikern“ tatsächlich auf Knien danken für ihre Anregungen und auch für ihren Missmut und Ärger, den sie über uns ausschütten. Denn beginnen wir systematisch die beanstandeten Punkte von allen Seiten zu betrachten und ziehen wir dann noch die Beweggründe des Reklamierenden mit in die Überlegungen mit ein, kommt man fast immer zu der Erkenntnis, dass tatsächlich etwas angepasst oder optimiert werden kann und muss. Hierbei geht es nicht um die grundsätzliche Frage, ob eine Kritik angebracht oder gerechtfertigt ist - es geht um die Feststellung, dass ein Vorgang oder Ablauf nicht optimal beim Spender ankommt, dass sich Fragen bei ihm auftun oder Unmut ausgelöst worden ist. Das ist die Maßvorgabe! Hier muss angesetzt, sich hinterfragt und - das Wichtigste – in die Kommunikation mit dem Reklamierenden gegangen werden. Suchen Sie aktiv den Kontakt zu Ihrem Kritiker und versuchen Sie erst gar nicht zu erklären oder, schlimmer noch, sich zu rechtfertigen. Hören Sie einfach nur ganz genau hin und stellen Sie alles auf Empfang. Durch gezieltes Fragen lernen Sie, was genau zur Reklamation geführt hat und wie Ihr Unterstützer denkt, fühlt und was ihn motiviert. Im Idealfall erhalten Sie wertvolle Hinweise, wie Sie zukünftig schroffe Klippen umschiffen können. Keinesfalls sollten Dinge gesagt werden wie: „Das hat noch nie jemanden gestört, da sind sie jetzt aber die Erste“. Nicht nur, dass diese - gerne verwendetet - Aussage das Gegenüber in Frage stellt, möglich ist auch, dass sich bis dato einfach nur niemand die Mühe gemacht hat mit Ihnen in Kontakt zu treten. Vielleicht haben sich schon mehrere Spender über den angesprochenen Missstand geärgert, den Griff zum Telefon aber gemieden. Sei es aus mangelndem Interesse oder dem Wunsch unangenehmen Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen. Hier an diesem Punkt wird deutlich, warum eine Reklamation wie ein Geschenk ist. Aus erster Hand erfährt man, was bemängelt wurde und diese Information ist ungemein wertvoll. Im besten Fall kann man daraufhin Abläufe korrigieren und optimieren. Bleibt man dann noch in Kontakt mit dem Kritiker und hält ihn über die Korrekturen auf dem Laufenden, kann daraus ein treuer Unterstützer der Organisation werden, der das außergewöhnliche Bemühen um seine Person aktiv viral verbreitet: in seinem Freundeskreis, in seinem Bekanntenkreis, in der Familie, im Arbeitsumfeld, im Verein…

 

In diesem Sinne